Gibt es Alternativen zu den Wegen der Habgier und der Weisheit? Hedonisten träumen vom globalen Freizeitpark, Islamisten vom autoritären Gottesstaat und Sozialtechnologen von der Anpassung der Menschen an den Staat. Medienmacht und Gentechnik werden sogar die menschliche Natur zu ändern vermögen. In evolutionstheoretischer Perspektive werden sich die Lebensformen schlicht zu behaupten versuchen. Die Natur kennt keine Moral. Nehmen die Menschen ihre Geschicke nicht selbst in die Hand, könnte es zum Überleben des Stärkeren kommen. Denn die Strategien evolutionärer Optimierungen lassen sich von den Elementarteilchen über die Biosphäre bis hin ins Multiversum verfolgen. Zu ihnen gibt es keine Alternative. Wer Mathematik und Technik in den Wissenschaften der Moderne durch Erzählungen und Kunst in den Mythen der Postmoderne ersetzen möchte, handelt fahrlässig.
Der subjektive Erlebnisreichtum wird in der Kunst natürlich besser ausgedrückt als es durch Technik möglich wäre. Ohne eine Objektivierung des Alltagserlebens bliebe die Kultur aber hoffnungslos anthropozentrisch. Nicht die Mythen der Religionen sind es, die uns als Kinder des Weltalls auffassen, sondern die Theorien der Naturwissenschaften. Gerade letztere vermitteln ein für alle Menschen nachvollziehbares Gefühl von Heimat und Geborgenheit in der Weite und Tiefe des Universums.