Erde

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Erde

Im Magma der Explosionen ertrinkt

Die Erde beim Fall der Gesteine

Ins Innere das Eisen mit Nickel sinkt

Die Gase entweichen ins Reine

Den Ansturm die Atmosphäre bremst und kühlt

Wolken bilden sich dunkel und schwer

Den Nebel der Regen und Donner aufwühlt

Der Kruste folgt das Wasser ins Meer

Vor etwa 4,5 Jahrmilliarden bestand der Erdkern noch aus ungeschütztem Gestein. Unter den zahllosen Einschlägen von Meteoriten wurde die Erdoberfläche aufgeheizt und verflüssigte sich zu Magma, wie die Gesteinsschmelze auch genannt wird. Die Meteoriten enthielten viel Wasser und Schwermetalle, wie Eisen und Nickel. Das über Hunderte Jahrmillionen anhaltende Gesteinsbombardement ließ durch Absinken der Schwermetalle in der Erde einen Eisen-Nickel-Kern entstehen, der später Ursache des Erdmagnetismus wurde. Wasser und weitere flüchtige Stoffe bildeten dichte Wolken. Die Gravitationswirkung der schwerer werdenden Erde ließ aus ihnen eine erste Atmosphäre entstehen. In ihr verglühten mehr und mehr Meteoriten, so daß die Erdoberfläche abzukühlen begann. In den unteren Schichten der Atmosphäre verflüssigte sich das Wasser und ergoß sich in Jahrmillionen währendem Regen.

Als Folge der Sonnenstrahlung auf die oberen Wolkenschichten und der vielen Meteoritentreffer kam es zu großen Temperaturschwankungen in der Atmosphäre. Die ausgleichenden Wärmebewegungen tobten in gigantischen Stürmen. Die in Wirbeln aufeinander prallenden Gesteinspartikel und Wassertropfen streiften aneinander elektrische Ladungen ab, die an ihren Oberflächen haften blieben (Reibungselektrizität). So entstandene (elektrische) Spannungsdifferenzen entluden sich in den atmosphärischen Leuchtspuren zuckender Blitze. Die Wärmedehnungen der schlagartig erhitzten Atmosphäre breiteten sich in der grollenden Schallwelle des Donners aus. Auch heute noch trennen die vom Sonnenschein getriebenen Luftbewegungen rings um den Globus (elektrische) Ladungen, die sich in Gewittern austoben.

Die im Dauerregen zur Kruste erstarrte Erdoberfläche sammelte erste Seen und Bäche. Aus ihnen entstanden im Kreislauf des Wassers erdumspannende Meere und reißende Flüsse. In den Lichtungen der durch Gewitterstürme aufgerissenen Wolken erstrahlte erstmals auf der jungen Erde das Sonnenlicht! Die Erdschichten aus Kruste, Magma und flüssigem Eisenkern können wir uns am Querschnitt eines durchschnittenen Apfels veranschaulichen: Seine dünne Schale entspricht der Kruste, das Fruchtfleisch dem Magma und das Kerngehäuse dem Eisenkern! Die Erdoberfläche schwimmt gleichsam auf einem Meer von Magma. So sind denn auch die Kontinentalplatten in ständiger Bewegung und türmen bei ihrem Übereinandergleiten gewaltige Verwerfungen auf: die Gebirge (Alpen, Himalaya, Anden, Rocky Mountains). An den Reibungskanten der Kontinentalplatten entstehen (mechanische) Überspannungen, die sich in Erdbeben entladen. Zudem bilden sich dort bevorzugt Kanäle in die Gesteinsschmelze: die Vulkane. Bei ihren Ausbrüchen drängt der Überdruck im Magma nicht selten mit ungeheurer Wucht kilometerhoch Asche in den Himmel. Lavaströme ergießen sich ins Land. Die Nachwirkungen der Erdentstehung sind bis heute spürbar!

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