Gegenwärtig wird in zwei Dritteln aller Länder aus ideologischen Gründen
gefoltert und gemordet
. Religionen, Nationalismen und Rassismus sind die
Hauptgründe. Vor allem auf dem Balkan, in Afrika, dem nahen Osten und in
Südostasien toben Bürgerkriege, Grenzkonflikte und Terrorismus. Die im
Dauerkonflikt zwischen Islam und Hinduismus liegenden Staaten Pakistan und
Indien haben sich sogar zu Atommächten hochgerüstet; trotz des Elends
und der Armut von vielen Millionen Menschen.
Man sollte meinen, daß die westlichen Zivilisationen unter der Vorherrschaft
der Weltmacht USA den Kriegen entgegenwirkten. Der Kapitalismus kennt leider
keine Moral; Humanisten und Weltbürger
sind in der Minderheit. Der Waffenhandel und die
Ausbeutung
der Bodenschätze
bestimmen die Politik
. So wird nicht nur die
Natur
in den Entwicklungsländern
zugrunde gerichtet, auch Bürgerrechtsbewegungen
wird die Unterstützung
versagt, wenn die Wirtschaftsinteressen der Konzerne ihnen entgegenstehen.
In den Vorstandsetagen der Unternehmen paktiert man lieber mit korrupten
und mordenden Familienclans als daß man zugunsten der Durchsetzung von
Menschenrechten auf Profit verzichtete.
Im Vergleich mit dem Wohlstand des Westens leben weltweit über fünf
Milliarden Menschen in Elend oder Armut. Mehrere zehn Millionen befinden
sich ständig auf der Flucht. Ihr Asylbegehren in den reichen Ländern
führt auch dort zu einem Wiedererstarken von Nationalismus und Rassismus.
Unter verschlechterten demographischen und wirtschaftlichen Randbedingungen
verschärfen sich die Verteilungsprobleme zwischen Arm und Reich, Jung und
Alt. Auch die Wohlstandsstaaten geraten an Grenzen und stehen vor einschneidenden
gesellschaftlichen Veränderungen, um insbesondere die Arbeitslosigkeit
einzudämmen sowie die Gesundheitsfürsorge und die Altersrente weiter zu
gewährleisten.
Im Gegensatz zu den 60ern fehlt es heute an einer weltweiten Jugendbewegung, die sich der ideologischen Machtpolitik der Rassisten, Religionsverrückten und Kapitalisten entgegensetzten. Den Bürgerrechts- und Umweltbewegungen fehlt es an Rückhalt. Wie der offene Protest gegen die Welthandelskonferenzen jedoch gezeigt hat, scheint sich der Beginn einer Widerstandsbewegung zu regen. Es bleibt allerdings offen, ob er Rückhalt in der nationalen Politik und bei den Völkern findet.