Wenn auf dem See die Sonne brütend ruht
und kaum bewegt in schwachen Atemzügen
die Wellen leise auf und nieder wiegen
im heißen Glaste schwerer Mittagsglut:
Wie wohlig fühlst du dann die weiche Flut
geschlossnen Augs in ruhigem Genügen
sich schmeichelnd dir um Leib und Glieder schmiegen
und sänftend kühlen das erhitzte Blut.
Die Stunde steht und alle Wünsche schweigen
und lösen sich im weiten stillen Raum.
Doch öffnest du das Aug zu fernen Grenzen:
dort, wo die Himmel sich zur Erde neigen,
aus Nebelschleiern steigt ein weißer Traum,
der reinen Firne überirdisch glänzen.
Erwin Schrödinger