Sprechakte (Äußerungen) sind die Einheiten menschlicher Rede; sie weisen einen Inhalt (propositionaler Gehalt, lokutionärer Akt) und einen Gebrauch auf (performativer Satz, illokutionärer Akt).
Aufgrund der Doppelstruktur von Äußerungen (Inhalt, Gebrauch), kommt Kommunikation nur dann zustande, wenn sowohl der propositionale Gehalt als auch der performative Satz der Äußerung verstanden werden.
Der illokutionäre Akt im Gegensatz zum propositionalen Gehalt entsteht erst dadurch, daß er vollzogen wird, wobei der Vollzug eines performativen Satzes eine Transformation von Ausdrücken in Äußerungen umfaßt. Die Analyse und Regeln dieser Transformation ist Aufgabe der Theorie kommunikativen Handelns.
Eine Diskussion über den Sinn des illokutionären Aktes wird Diskurs genannt. Durch seinen reflexiven Charakter und keinen empirischen Bezug unterscheidet sich ein Diskurs vom bloßen Informationsaustausch.
Kommunikativer Informationsaustausch setzt Verständigung voraus über:
Wer ernsthaft sprachlich kommuniziert, erhebt implizit genau folgende Geltungsansprüche in seiner Äußerung:
Die genannten Geltungsansprüche enthalten die Anerkennung von Gleichheitsprinzipien, die traditionell als Freiheit, Klarheit, Wahrheit und Gerechtigkeit auftreten. Die Erfüllung der Gleichheitsprinzipien ist das Kriterium für eine ideale Sprechsituation herrschaftsfreier Kommunikation.
Diskurs- typen |
Sprechakte | Geltungsansprüche | Unter- scheidungen |
Ideen |
therapeu- tischer |
Repräsentativa | Wahrhaftigkeit | Wesen -> Erscheinung |
Freiheit |
sprachlicher | Kommunikativa | Verständlichkeit | Zeichen -> Bedeutung |
Klarheit |
theoretischer | Konstativa | Wahrheit | Sein -> Schein |
Wahrheit |
praktischer | Regulativa | Richtigkeit, Angemessenheit |
Sein -> Sollen |
Gerechtigkeit |