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Ausblick

Solange es keine interdisziplinären Institute oder Organisationen zur Erforschung und Erprobung alternativer Lebensweisen in der wissenschaftlich-technischen Welt gibt, hat jeder bei sich selbst anzufangen und möglichst aller Vorbild zu sein. Was können wir dabei von Einstein lernen?

Wer keine konkrete Entscheidung treffen möchte, der folge einfach der Problemlöse-Maxime Niemanns, die weitgehend aus dem Leben Einsteins gewonnen sein könnte: Finde heraus, worin genau dein Problem besteht, und suche unparteiisch nach der bestmöglichen Lösung. Dieser praktisch-problemorientierte Anspruch an die intellektuelle Redlichkeit, fordert zunächst Genauigkeit. Damit ist nicht nur die Verständlichkeit und Klarheit der Sprache gemeint, sondern auch die Nutzung quantitativer Verfahren; denn die Natur wie unser Bewusstsein sind wesentlich quantitativ! Und wie die Natur- sollten es auch die Rechtsgesetze sein (z.B. durch Kopplung der gewährten Sozialleistungen und der zugelassenen Schadstoffemissionen an die Bevölkerungsentwicklung). Die Unparteilichkeit ist eine Invarianzforderung, die sich am Erfolg in den Wissenschaften und der Kosmologie orientiert. Und mit der bestmöglichen Lösung wird auf Optimierungsverfahren angespielt, die sich ebenfalls in Natur, Wissenschaft und Technik bewährt haben; von der Energieverteilung im Universum über die Artenvielfalt in der Biosphäre der Erde bis hin zu der Herausforderung, zur Mitte dieses Jahrhunderts 10 Mrd. Menschen das Leben zu ermöglichen. Die gegenwärtige beispiellose Energie- und Ressourcenverschwendung in den Industriestaaten ist natürlich nicht nachhaltig. Die durchschnittliche Leistung pro Kopf müsste auf mindestens 1,5 kW vermindert werden. Momentan liegt sie in Europa bei 5,5 kW und in den USA bei 11 kW. Eine Gesellschaftsveränderung zum Richtigen hin, hatten schon die Sozialphilosophen der kritischen Theorie gefordert; im Verbund mit einer kritischen Naturphilosophie könnten sich wie die Physiker auch die Soziologen an der Sinnstiftung ihrer Prinzipien im Rahmen einer vereinheitlichten Kosmologie erfreuen.


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Ingo Tessmann 2005-06-26